Der Mozartautomat

Operette

Das Land des Lächelns – Franz Lehár

Das Land des Lächelns ist eine romantische Operette in drei Akten und gilt als eine der erfolgreichsten von Franz Lehár. Das Libretto stammt von Ludwig Herzer und Fritz Löhner-Beda nach einer Vorlage von Victor Léon. Zunächst hieß das Bühnenstück Die gelbe Jacke.

Die Uraufführung des Stückes in seiner ersten Fassung unter dem Titel Die gelbe Jacke fand am 9. Februar 1923 in Wien mit mäßigem Erfolg statt; unter dem Titel Land des Lächelns wurde es erstmals am 10. Oktober 1929 im Berliner Metropol-Theater aufgeführt.

Ort und Zeit der Handlung: Wien und Peking 1912

Handlung

Lisa, die verwöhnte Tochter des Grafen Lichtenfels, verliebt sich bei einem Fest im Hause ihres Vaters in den chinesischen Prinzen Sou-Chong. Seine verhaltene Leidenschaft, verbunden mit der exotischen Aura seines Auftretens, beeindrucken sie sehr. Prinz Sou-Chong erwidert ihre Liebe, und gegen den ausdrücklichen Wunsch ihres Vaters folgt sie der Stimme ihres Herzens und reist nach China. In China jedoch wird das verliebte Paar bald auf den Boden der gesellschaftlichen Realität zurückgeholt. Die angebliche Unvereinbarkeit ihrer Charaktere wird ihnen mehr und mehr bewusst. Lisas früherer Verehrer, Graf Gustav von Pottenstein (genannt Gustl), der ihr nach China nachgereist ist, spendet ihr Trost. Sou-Chong wird von seinem sittenstrengen Onkel aufgefordert, einem traditionsreichen Brauch folgend, vier Mandschu-Mädchen zu heiraten. Als er gehorcht, stürzt er Lisa damit in tiefe Verzweiflung. Diese plant daraufhin, getrieben von der Sehnsucht nach ihrem früheren Leben, gemeinsam mit Gustl die Flucht aus dem Palast. Sou-Chong durchkreuzt ihren Plan, doch er erkennt, dass er Lisa nicht halten kann, und lässt sie mit einem traurigen Lächeln ziehen.

Aus dieser Operette stammt die berühmte Tenorlied „Dein ist mein ganzes Herz“. Besonderes Merkmal dieser Operette ist, dass es kein Happy End gibt.

Der Bettelstudent – Carl Millöcker

Der Bettelstudent ist eine Operette in drei Akten von Carl Millöcker. Das Libretto verfassten F. Zell und Richard Genée.

Die Uraufführung fand am 6. Dezember 1882 im Theater an der Wien statt.

Ort und Zeit der Handlung: 1704 in Krakau, August der Starke war zugleich Kurfürst von Sachsen und König von Polen.

Handlung

Erster Akt, Gefängnishof

Im Kerker der Zitadelle von Krakau sind viele Polen inhaftiert, die gegen die sächsische Herrschaft aufbegehrt haben. Eine Gruppe Frauen fleht den Gefängniswärter Enterich an, ihre Männer besuchen zu dürfen. Nachdem Enterich die mitgebrachten Speisen und Getränke konfisziert hat, lässt er ein paar Gefangene zu ihren Frauen in den Hof. Das Wiedersehen wird jedoch abrupt beendet, als der aufgeblasene Gouverneur, Oberst Ollendorf, mit einigen Offizieren eintrifft. Ollendorf wutentbrannt, weil die polnische Komtesse Laura ihn am Abend zuvor vor allen Leuten mit dem Fächer ins Gesicht schlug. Dabei hatte er die junge Schöne ja nur auf die Schulter geküsst. Wegen eines abgefangenen Briefes von Lauras Mutter, der Gräfin Nowalska, weiß er, dass für sie nur ein polnischer Fürst als Schwiegersohn in Frage kommt. Ollendorf, geplagt von Rachegelüsten, beabsichtigt daher, die Gräfin und ihre Tochter vor der Krakauer Gesellschaft zu blamieren, indem er zwei Gefangene findet, wovon einer überzeugend einen polnischen Fürsten spielen können muss und der andere dessen Sekretär.

Enterich führt seinem Chef die beiden befreundeten Studenten Symon Rymanowicz und Jan Janicki vor. Ollendorf verspricht ihnen die Freiheit und eine zusätzliche Belohnung in Geld, wenn sie die ihnen zugedachten Rollen spielten. Beide sind einverstanden.

Verwandlung – Platz in Krakau

Bei der Krakauer Frühjahrsmesse herrscht eine ausgelassene Stimmung. Auch Oberst Ollendorf ist mit seinen Offizieren da. Gräfin Nowalska und ihre beiden Töchter werden somit wie durch Zufall angetroffen. Ollendorf verwickelt die Damen in ein Gespräch und bemerkt so ganz nebenbei, dass ein begüterter polnischer Fürst namens Wybicki in Krakau eingetroffen ist, um auf Brautschau zu gehen. Damit hat der Oberst sofort die Neugier der Gräfin geweckt. Wenige Minuten später macht er die Damen mit dem vermeintlichen Fürsten und dessen Sekretär bekannt. Für Laura und Symon ist es Liebe auf den ersten Blick, und Lauras Schwester Bronislawa fühlt sich zum bürgerlichen Jan Janicki hingezogen. Die Gräfin träumt bereits überglücklich, Schwiegermutter eines reichen Fürsten zu sein, mit dessen Hilfe sie ihre angeschlagenen Finanzen sanieren kann.

Zweiter Akt, Saal im Palast der Gräfin Nowalska

Doppelhochzeit soll gefeiert werden. Symon, der seine Verlobte aufrichtig liebt, wird von Gewissensbissen geplagt, weil es sie noch nicht mit der Wahrheit konfrontiert hat. Ihr zu gestehen, dass er nur ein Bettelstudent sei, wagt er nicht. Er entschließt sich aber, dies schriftlich zu tun.

Allmählich treffen die Hochzeitsgäste ein. Niemand, der auf seine gesellschaftliche Stellung Wert legt, verzichtet auf die Teilnahme. Nach der Trauungszeremonie finden sich aber noch viele ungebetene Gäste ein: Enterich kommt mit den in Lumpen gekleideten Gefangenen und begrüßt mit ihnen den Bräutigam, einen „Bettelstudenten“. Laura und ihre Mutter echauffieren sich, der Skandal ist perfekt. Symon war der Auffassung, seine Braut habe gewusst, wer er sei und fragt sie, ob sie seinen Brief denn nicht gelesen habe. Ollendorf gesteht, dass dieser ihm zugespielt worden sei und seine Empfängerin nie erreicht habe. Der Oberst ist ob der gelungenen Rache höchst zufrieden. Enterich bringt die Häftlinge – außer Symon und Jan – in den Kerker zurück. Der „Bettelstudent“ wird des Hauses verwiesen.

Dritter Akt, Im Schlossgarten

Symon zöge am liebsten weit weg, dorthin, wo ihn keiner kennt. Jan versucht, ihn zum Bleiben zu bewegen, weil er ihn für seine patriotischen Pläne noch brauche. Er gibt jetzt unter dem Siegel der Verschwiegenheit seine wahre Identität preis: Er sei kein Student, sondern Graf Opalinski, in geheimer Mission, und solle eine Verschwörung gegen die Besatzer vorbereiten. Ihm fehlten nur noch 200.000 Taler, um den italienischen Kommandanten der Krakauer Zitadelle bestechen zu können. Für diese Summe sei dieser geneigt, sich mit den Rebellen einzulassen.

Die wahre Identität Janickis wurde auch Ollendorf in der Zwischenzeit zugetragen. Vom König hat dieser den Befehl erhalten, ihn mit 200.000 Talern zu bestechen, damit er den Aufenthalt des polnischen Herzogs Kasimir verrate, um den Anführer der Aufständischen endlich dingfest machen zu können. Der vermeintliche Student geht zum Schein darauf ein, kassiert die Belohnung und behauptet (mit dessen Einverständnis), sein Freund Symon sei der gesuchte Herzog. Symon wird verhaftet und abgeführt.

Laura, die Symon aufrichtig liebt, fleht, als sie erfährt, dass er hingerichtet werden solle, sie um sein Leben. Kanonenschüsse machen allen klar, dass die Revolte der Polen gelungen ist. Die Krakauer Zitadelle ist wieder in polnischer Hand. Ollendorf und seine Offiziere werden entwaffnet und gefangen genommen. Symon wird vom neuen König Stanislaus Leszczynski zum Dank für seinen patriotischen Einsatz in den Adelsstand erhoben und erhält die Grafenwürde. Nun steht einer Vermählung mit der polnischen Komtesse nichts mehr im Wege. Auch Lauras Schwester geht nicht leer aus, wird sie sich doch in Bälde mit dem Titel Gräfin Opalinski schmücken dürfen.

Die lustige Witwe – Franz Lehár

Die lustige Witwe ist Franz Lehárs erfolgreichste und bekannteste Operette, geschrieben  in drei Akte. Das Libretto stammt von Victor Léon und Leo Stein. Die Uraufführung fand unter der Leitung von Franz Lehár am 30. Dezember 1905 am Theater an der Wien in Wien statt.

Ort und Zeit der Handlung: Paris; zwischen 1905 und 1948.

Weltweit kam die Operette weit über 300.000 Mal zu Aufführung

Handlung

Graf Danilo war es seitens seiner Familie aus hierarchischen Gründen nicht erlaubt, Hanna, ein Mädel vom Land, zu heiraten. Er versucht seine Sorgen bei den Grisetten zu vergessen, während es Hanna gelingt, den reichen Bankier Glawari zu heiraten, der noch in der Hochzeitsnacht verstirbt. Auf dem Ball der Pariser Botschaft von Pontevedro (eigentlich sollte es Montenegro sein, was den Autoren als zu realitätsnah erschien und deshalb verändert wurde), treffen Hanna und Danilo einander.

Hier beginnt die Handlung der Operette. Hanna ist jetzt eine reiche Witwe, und jeder Mann will sie unbedingt für sich gewinnen und heiraten – aber nicht ihrer Schönheit und Intelligenz wegen, sondern lediglich aus pekuniären Gründen. Auch Danilos Liebe zu Hanna entflammt erneut, ist aber nicht mutig genug ihr dies zu gestehen – aus Angst, man würde ihm ebenfalls vorwerfen, nur an ihrem Geld interessiert zu sein. Die Lage wird noch komplizierter, denn Hanna erklärt ihre Verlobung mit Camille de Rosillon, um Valencienne zu schützen, die zwar behauptet „eine anständige Frau“ zu sein, aber mit Camille flirtet und beinahe von ihrem Mann ertappt wird. Als dieser Vorfall geklärt ist und Hanna vorgibt, nicht über ihr Erbe verfügen zu dürfen, können Hanna und Danilo zusammen kommen.

Die Operette besticht durch ihre Salon- und Tanzszenen, durch die für die Zeit der Entstehung völlig neue und erotisierende Instrumentierung sowie durch ein neues Thema: Eine selbstbewusste und starke Frau setzt sich in der Männerwelt durch. Bei der Handlung hält Hanna das Heft in der Hand. Erotische und politische Anspielungen der Zeit machen die Operette übernational interessant.

Eine Nacht in Venedig – Johann Strauss ( Sohn)

Die komische Operette Eine Nacht in Venedig stammt aus der Feder von Johann Strauss (Sohn). Das Libretto wurde von Camillo Walzel und Richard Genée verfasst. Die Operette in drei Akten wurde am 3. Oktober 1883 im Neuen Friedrich – Wilhelmstädtischen Theater in Berlin uraufgeführt.

Sie ist eine Verkleidungs- und Verwechslungskomödie mit diversen Liebes-verwirrungen.

Ort und Zeit der Handlung: Venedig, Mitte des 18. Jahrhunderts

Unbestätigten Angaben folgend wurden Friedrich Zell und Richard Genée zwei Textbücher für neue Operetten zur Auswahl vorgelegt,  Eine Nacht in Venedig und Der Bettelstudent. Johann Strauss wählte das erste Buch, wodurch mit dem anderen die Karriere von Karl Millöcker ihren Anfang fand.

Weil Strauss’ Ehefrau ein Verhältnis mit Franz Steiner, dem damaligen Direktor des Theaters an der Wien, begonnen hatte, wollte Strauss die Operette nicht dort uraufführen lassen und nahm das Angebot aus Berlin an. Die Premiere in Berlin wurde zum Misserfolg. Für die Erstaufführung am Theater an der Wien wurde das Stück daher umgearbeitet und auf die vorhandene Melodie Ach wie so herrlich zu schauen, sind all’ die lieblichen Frauen von Genée getextet. Das Werk wurde so zu einer bejubelten Aufführung gebracht.

Die bekanntesten Musiknummern sind der Lagunenwalzer und das Gondellied.

Handlung

Erster Akt, Platz am Canal Grande

Herzog Guido von Urbino ist in Venedig als Frauenheld bekannt. Besonders während des Karnevals ist er darauf erpicht, seine Frau mit einer Schönen der Nacht zu betrügen. Deswegene hat er auch die Senatoren der Stadt mit ihren Gattinnen zu einem Maskenball eingeladen. Weil aber die Senatoren wissen, was der Lüstling im Schilde führt, haben sie beschlossen, ihre Frauen zu Hause zu lassen. Bartolomeo Delaqua geht sogar noch einen Schritt weiter: Er will seine Frau während des Balles im außerhalb der Stadt gelegenen Kloster unterbringen und die Zofe Ciboletta als Begleitung mitnehmen. Dieser Plan ist Herzog Guido zu Ohren gekommen. Gerade Barbara, deren Ruf als rassige Schönheit seine Begierde weckte, obwohl er sie noch nie gesehen hatte, sollte also nicht anwesend sein?

Caramello, Guidos Leibbarbier, der ihm schon aus peinlichen Situationen geholfen hat, erhält den Auftrag, Barbara Delaqua aufzuspüren und seinem Palazzo zuzuführen.

Die schöne Barbara wiederum verspürt überhaupt keine Lust, den Plänen ihres Mannes Folge zu leisten. Sie ist vielmehr ebenfalls darauf aus, sich während des Karnevals zu amüsieren. Sie wechselt die Kleider mit dem Fischermädchen Annina mit der sie eine alte Freundschaft verbindet. Barbara selbst hat nämlich einen Verehrer, von dem ihr Gatte nichts weiß. Es ist sein Neffe, der charmante Seeoffizier Enrico Piselli. Mit ihm will sie das Karnevalstreiben genießen.

Zweiter Akt, Prunksaal im Palazzo des Herzogs

Einer umgeleiteten Gondel dankend kommt eine maskierte Schöne im Palazzo an. Sofort bemerkt Caramello, einem Irrtum aufgesessen zu sein, denn das Mädchen in der Gondel ist nicht des Senators Gattin, sondern das Fischermädchen Annina, das er nur allzu gut kennt. Schließlich hat er ihr schon mehrere Male die Ehe versprochen, aber immer gekniffen, wenn es ernst zu werden drohte. Mit eifersüchtigen Blicken registriert er, dass seine Freundin in der Rolle der Senatorengattin eine glänzende Figur macht, und diese selbst kokettiert genüsslich mit ihrer Rolle. Auch der Herzog lässt sich täuschen und ist von der kessen Person aufs Höchste entzückt.

Als neue Gäste werden Senator Delaqua mit Gattin angemeldet. Der Herzog ist zunächst verwirrt, glaubt er doch, dass letztere schon längst da sei. Annina aber besänftigt ihn: sie selbst sei schon die richtige. Die Begleiterin des Herzogs sei nur die Zofe Ciboletta. Aber diese scheint Pfeffer im Blut zu haben. Gleich macht sie sich an den Herrn des Hauses ran. Ihre Absicht ist, bei ihm eine Stelle für ihren Liebhaber, den Makkaronikoch Pappacoda, zu ergattern. Dies wiederum passt Delaqua überhaupt nicht. Er hat sie schließlich nur deshalb mitgenommen, damit sie für ihn beim Herzog einen Verwalterposten erbitte.

Dritter Akt, Auf dem Markusplatz

Inzwischen hat die Festgesellschaft ihr Karnevalstreiben vom Palazzo auf den Markusplatz verlagert. Senator Delaqua staunt nicht schlecht, als er dort seine liebe Gattin am Arm seines Neffen Enrico Piselli flanieren sieht. Eigentlich sollte sie doch noch im Kloster sein! Empört stellt er sie zur Rede. Und wie zieht sich die elegante Dame aus dem Schlamassel? Sie gaukelt ihrem Gatten einfach vor, der Gondoliere habe sie gegen ihren Wunsch ans falsche Ziel gebracht, ja, er habe sie regelrecht entführen wollen. Der teure Enrico aber habe dies bemerkt und sie aus der fatalen Lage befreit. Deshalb müsse auch er Enrico dankbar sein.

Als Senator Delaqua nun seine echte Ehefrau dem Herzog präsentiert, ist dieser verblüfft; schließlich ist sie heute bereits die dritte Dame, die Barbara Delaqua sein soll. Aber wie dem auch sei, er hat an Annina einen solch großen Gefallen gefunden, dass er sie unbedingt auf Dauer in seiner Nähe haben möchte. Diese ist aber offenbar mit Caramello liiert, weshalb er diesen kurzerhand zu seinem Verwalter ernennt. Auf diese Weise wird Annina zwangsläufig im Palazzo auftauchen. Und wenn mal Caramello durch einen Auftrag von ihm verhindert ist, ….

Die Fledermaus – Johann Strauss (Sohn)

Die Fledermaus ist eine Operette von Johann Strauss (Sohn). Sie wurde am 5. April 1874 im Theater an der Wien in Wien uraufgeführt und gilt als Höhepunkt der Goldenen Operettenära. Das Libretto stammt von Karl Haffner und Richard Genée.

Ort und Zeit der Handlung: Wien im 19. Jhdt.

Handlung

Erster Akt

Gabriel von Eisenstein muss eine Arreststrafe wegen Beleidigung einer Amtsperson antreten. Da befolgt er gerne den Rat seines Freundes Dr. Falke, sich in der Nacht zuvor noch beim Prinzen Orlofsky zu amüsieren. In Wirklichkeit hat Dr. Falke vor, sich für einen früheren Streich Eisensteins zu revanchieren. Rosalinde von Eisenstein lässt ihren Gemahl gern gehen, als dieser vermeintlich ins Gefängnis aufbricht. Auch dem Kammermädchen Adele, das vorgibt, eine kranke Tante besuchen zu wollen, gibt sie frei.

Als alle gegangen sind, kommt Alfred, um sich mit Rosalinde zu vergnügen. Das Stelldichein wird vom Gefängnisdirektor Frank gestört, der Eisenstein abholen will: Alfred bleibt aus Rücksicht auf Rosalinde nichts übrig, als deren Gemahl zu spielen und sich ins Gefängnis abführen zu lassen.

Zweiter Akt

Im Gartensalon beim jungen Prinzen Orlofsky verspricht Dr. Falke dem Hausherren, dass er heute noch viel zu lachen haben werde. Eisenstein tritt als „Marquis Renard“ bei ihm auf, Adele wird als die junge Künstlerin Olga vorgestellt. Eisensteins Verdacht, sie sei sein Stubenmädel, weist sie zurück. Gefängnisdirektor Frank wird als „Chevalier Chagrin“ in die Gesellschaft eingeführt, und selbst die als ungarische Gräfin verkleidete Rosalinde erscheint – Dr. Falke hat sie kommen lassen mit dem Hinweis, ihr Ehemann sei dort. Es gelingt ihr, dem von ihr faszinierten Eisenstein (der sie nicht erkennt) seine Taschenuhr zu entwenden, die sie benötigt, um ihrem Gemahl (den sie natürlich erkannt hat) später seine Untreue zu beweisen.

Vom Champagner beflügelt, erzählt Eisenstein allen Gästen, wie er einst Dr. Falke blamierte, als er ihn in seinem Fledermauskostüm, das er bei einem Maskenball trug, dem Spott der Marktfrauen und Gassenbuben aussetzte.

Dritter Akt

Früh am nächsten Morgen will der noch immer alkoholisierte Frank seinen Dienst als Gefängnisdirektor antreten. Der permanent betrunkene Zellenschließer Frosch soll berichten, was in der Zwischenzeit vorgefallen ist, und nutzt diesen Bericht zu einer Persiflage zeitaktueller Geschehnisse.  Adele und ihre Schwester Ida sind Frank gefolgt. Adele gibt sich zu erkennen, und bittet den vermeintlichen Chevalier, sie für die Bühne ausbilden zu lassen, wie er es am Abend zuvor versprach. Eisenstein, der seine Strafe antreten will, erscheint und erfährt von Frosch erfährt, dass er, Eisenstein, doch schon gestern eingeliefert worden sei. So stellt sich heraus, dass sein Doppelgänger kein anderer ist als Alfred; und als auch noch Rosalinde auftaucht, durchschaut Eisenstein das Verhältnis zwischen Alfred und seiner Frau, wird jedoch kleinlaut, als Rosalinde ihm die Uhr vorweist, die sie ihm in Gestalt der „ungarischen Gräfin“ bei Orlofskys Fest abgenommen hat.

Schließlich trifft die ganze Festgesellschaft mit Prinz Orlofsky und Dr. Falke ein. Jetzt wird klar: Die gesamte Inszenierung war die gelungene „Rache der Fledermaus“ Falke. Der köstlich amüsierte Prinz verspricht Adele, sie als Mäzen zu fördern.

Orpheus in der Unterwelt – Jacques Offenbach

Orpheus in der Unterwelt ist eine Opéra bouffe in zwei Akten bzw. vier Bildern von Ludovic Halévy und Hector Crémieux. Die Musik komponierte Jacques Offenbach.

Die Uraufführung fand am 21. Oktober 1858 in Offenbachs Théâtre des Bouffes-Parisiens in Paris statt.

Nachdem Offenbach für sein Theater wegen der Lizenzbestimmungen drei Jahre lang Einakter komponiert hatte, war Orpheus das erste abendfüllende Werk und ein sensationeller Erfolg. Grundlage für die Handlund ist die griechische Sage von Orpheus und Eurydike.

Das bekannteste Musikstück ist der sogenannte Höllen-Cancan (im Original allerdings als „Galop infernal“ bezeichnet) im zweiten Akt, ein Gassenhauer, der auch heute noch bekannt ist und häufig auch separat aufgeführt wird.

Die 1860 uraufgeführte Wiener Bearbeitung des Orpheus stammt vermutlich von Johann Nestroy, der auch die Rolle des Jupiter übernahm. Bei dieser wurde auch die Ouvertüre uraufgeführt, die Carl Binder komponierte.

Handlung

Erster Aufzug (Erstes Bild),auf der Erde, bei Theben im antiken Griechenland

Das Ehepaar Orpheus und Eurydike hat sich auseinandergelebt. Der Musiklehrer und Geiger Orpheus betrügt seine Frau mit der Nymphe Chloé. Eurydike, die ein gelangweiltes Leben führt, weiß das, und akzeptiert es. Auch sie hat einen Geliebten, den Schäfer und Imker Aristäus. Eurydike weiß jedoch nicht, dass ihr Liebhaber Aristäus der verkleidete Pluto, Herr der Unterwelt, ist. Pluto will seine Geliebte in die Unterwelt entführen und wartet auf einen günstigen Zeitpunkt. Nach einem heftigen Streit zwischen den Eheleuten sieht Pluto seine Zeit gekommen. Er beißt Eurydike in den Hals, dieser Kuss des Todes liefert ihm Eurydike aus.

Als Eurydike wieder zu sich kommt, schreibt sie gemeinsam mit Pluto einen „Abschiedsbrief“ an Orpheus, ihren Ehemann:

Verlassen muss ich diese Schwelle,

Denn ich bin tot ohn’ allen Zweifel,

Aristeus war der Gott der Hölle,

Und jetzt holt mich der Teufel.

Als Orpheus ihre Nachricht liest, ist er erfreut. Er denkt, endlich frei zu sein von seiner Frau, und will die gute Nachricht sofort seiner Geliebten überbringen. Doch da tritt ihm die Öffentliche Meinung in den Weg und fordert ihn auf, seine Ehefrau von Jupiter, dem obersten Gott, zurückzufordern. Die Öffentliche Meinung kann sich durchsetzen, und sie begleitet Orpheus hinauf auf den Olymp.

Erster Aufzug (Zweites Bild), auf dem Götterberg Olymp

Bei den Göttern herrscht Langeweile und Überdruss. Jupiter vergnügt sich ungeniert mit jungen Frauen. Diana ist traurig, weil sie den schönen Sterblichen Aktäon bei ihren Aufenthalten unten auf Erden nicht mehr gefunden hat. Juno, Jupiters Gemahlin, macht ihrem Göttergatten eine Szene, weil auf Erden eine wunderschöne Frau von einem Gott entführt worden sei. Jupiter bestreitet in die Entführung involviert zu sein.

Merkur, der Götterbote, berichtet, Pluto sei von einem irdischen Aufenthalt mit einer wunderschönen Frau namens Eurydike in die Unterwelt zurückgekehrt. Jupiter ist erfreut, ist er doch durch diese Nachricht vorerst der Vorwürfe befreit. Um seiner Unschuld Nachdruck zu verleihen, zitiert er Pluto aus der Unterwelt auf den Olymp. Pluto erscheint vor dem obersten Gott, doch er leugnet die Entführung.

Orpheus und die Öffentliche Meinung erscheinen und Orpheus fordert seine Frau zurück. Jupiter beschließt, die Sache in der Unterwelt genauer zu untersuchen. Er will Eurydike aus der Unterwelt holen, aber nicht für Orpheus, sondern für sich selbst. Die gesamte Götterschar folgt ihm in Plutos Höllenreich.

Zweiter Aufzug (Drittes Bild) in der Unterwelt

Hier hält Pluto die entführte Eurydike versteckt. Bewacht wird sie von Hans Styx, dem stets betrunkenen Diener Plutos. Sie sehnt sich nach ihrem Mann auf Erden. Der Reiz des Abenteuers ist bereits verblasst. Die vom Olymp in der Unterwelt eingetroffenen Götter können das Versteck der Eurydike zunächst nicht finden. Doch Jupiter ist misstrauisch. In Gestalt einer Fliege kommt er durchs Schlüsselloch und entdeckt Eurydike. Er scharwenzelt um sie herum, gibt sich als oberster Gott zu erkennen und verspricht ihr, sie zu befreien und mit auf den Olymp zu nehmen.

Zweiter Aufzug (Viertes Bild), Plutos Höllenfest, es wird getanzt und getrunken

Jupiter erntet allgemeinen Beifall, Eurydike ist ebenfalls auf dem Fest. Abermals wird die göttliche Gesellschaft von Sterblichen gestört. Wieder fordert Orpheus in Begleitung der Öffentlichen Meinung von Jupiter seine Frau zurück. Jupiter gibt dem Wunsch nach, aber er stellt eine Bedingung: wenn Orpheus vor Eurydike in die Oberwelt hinaufsteige, dürfe er sich nicht nach seiner Gattin umwenden.

So beginnt der Marsch in Richtung Oberwelt: die Öffentliche Meinung, dann Orpheus und Eurydike. Doch als sie das Tor erreichen, schleudert Jupiter einen Blitz. Orpheus dreht sich erschrocken herum und hat damit erneut seine Frau verloren.

Aber auch Pluto soll Eurydike nicht haben, und so bestimmt Jupiter:

Nein, eine Bacchantin mach’ ich jetzt aus ihr.

Wiener Blut – Johann Strauss (Sohn)

Wiener Blut ist eine komische Operette in drei Akten, Musik von Johann Strauss (Sohn). Das Libretto stammt von Victor Léon und Leo Stein. Den Titel bekam das Stück aus dem gleichnamigen Konzertwalzer Wiener Blut op.354 (1873). Die Operette wurde am 26. Oktober 1899 im Wiener Carltheater uraufgeführt.

Ort und Zeit: Wien zur Zeit des Wiener Kongresses

Inhalt:

Gabriele ist eine lebenslustige Wienerin, die mit einem Gesandten von Reuß-Schleiz-Greiz, Balduin Graf Zedlau, getraut wurde. Bei Zedlau, bei dem sich alsbald herausstellt, dass ihm das Wiener Blut fehlt, handelt es sich um spießigen Zeitgenossen. Gabriele zieht wieder auf das Schloss ihrer Eltern, was Zedlau wiederum eine Affäre mit der schönen Franziska Cagliari beginnen lässt. Darüber hinaus bekundet er auch Interesse an der Freundin seines Dieners Josef, der hübschen Probiermamsell Pepi Pleininger.

Gabriele erfährt von den Affären ihres Mannes und kehrt in seine Villa zurück. Nach turbulenten Verwechslungen kommt es zu einem allgemeinen Stell Dich Ein beim Heurigen in Hietzing (Wiener Gemeindebezirk). Fürst Ypsheim-Gindelbach, dem Premierminister von Reuß-Schleiz-Greiz und Chef von Graf Balduin begleitet Gabriele. Balduin vergnügt sich mit der Probiermamsell Pepi Pleiniger und Joseph kommt mit der schönen Franziska Cagliari. Dennoch kommt es zum Happy End, die jeweiligen Paare (Gabriele und Balduin, Pepi und Joseph, Cagliari und Ypsheim-Gindelbach) finden wieder zueinander. Daran kann doch nur das Wiener Blut schuld sein, dem ein großer Schlusschor gilt.

Auszug aus dem Text:

Wiener Blut, Wiener Blut!

Eig’ner Saft, Voller Kraft, Voller Glut.

Wiener Blut, selt’nes Gut, Du erhebst, Du belebst Unser’n Mut!

Wiener Blut, Wiener Blut! Was die Stadt Schönes hat, In dir ruht!

Wiener Blut, Heiße Flut! Allerort Gilt das Wort: Wiener Blut!

Bereits an den kurzen Textzeilen erkennt man, dass es an sich nicht als Walzer für Singstimmen gedacht war.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner