Der Mozartautomat

Oper

Zauberflöte – Wolfgang Amadeus

Die Zauberflöte ist eine Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart, das Libretto stammt von Emanuel Schikaneder.

Die Uraufführung fand 1791 im Freihaustheater in Wien statt.

Handlung

Erster Aufzug

Der junge Prinz Tamino wird von der Königin der Nacht ausgesandt, um Pamina, ihre Tochter, die vom Fürsten Sarastro entführt wurde, zu befreien. Der Vogelfänger Papagenowird Tamino zur Seite gestellt. Von den drei Damen der Königin der Nacht erhält Tamino eine Zauberflöte und Papageno ein magisches Glockenspiel. Die beiden brechen auf, um Pamina zu befreien. Papageno findet Pamina in Sarastros Reich und berichtet ihr, dass der mit Tamino zu ihrer Rettung gekommen ist. Sie wollen fliehen, um Tamino entgegenzueilen, treffen dabei jedoch auf Sarastros Oberaufseher Monostatos, dem sie mit Hilfe des Glockenspiels entkommen. Tamino gerät in die Hände von Monostatos, der ihn als Gefangenen zu Sarastro bringt, der ihn dafür aber bestraft.

Zweiter Aufzug

Sarastro wünscht, dass Tamino als Priester des Weisheitstempels geweiht wird und erklärt, dass er, Sarastro, Pamina entführt habe, um sie vor der bösen Königin der Nacht zu bewahren. Tamino und Pamina seien füreinander bestimmt. Sie müssten zuvor jedoch drei Prüfungen, Mündigkeit, Verschwiegenheit und Standhaftigkeit, bestehen. Tamino und der zaghafte Papageno unterziehen sich den Prüfungen. Papageno versagt zu Beginn und darf Tamino nicht weiter begleiten. Pamina hingegen darf weiter ihrem Tamino folgen und mit Hilfe der Zauberflöte bestehen sie die letzten beiden Prüfungen. Der verzweifelte Papageno wird durch sein magisches Glockenspiel mit Papagena vereint. Die Königin der Nacht wird bei einem Überfall auf den Tempel gemeinsam mit ihren Verbündeten vernichtet. Tamino und Pamina werden durch Sarastro gemeinsam in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen.

Aida – Giuseppe Verdi

Aida ist eine Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi nach einem Libretto von Antonio Ghislanzoni.

Die Uraufführung fand am 24. Dezember 1871 im Khedivial-Opernhaus in Kairo statt. Ort und Zeit der Handlung: Ägypten zur Zeit der Pharaonen

Handlung

Erster Akt, Erstes Bild: Saal im Palast des Königs in Memphis

Der Hohepriester Ramfis erzählt dem Hauptmann der Palastwache Radamès, dass die Göttin Isis einen Feldherrn für den bevorstehenden Krieg gegen Äthiopien bestimmt habe und er die Entscheidung nun dem König verkünden wolle. Radamès der hofft der Auserwählte zu sein und sich dadurch militärische Erfolge sowie die Hand von Aida, einer äthiopischen Sklavin der ägyptischen Königstochter, gewinnen zu können. Er träumt davon, sie in ihre Heimat zurückzubringen, um dort mit ihr zu leben. Die Pharaonentochter Amneris ist aber selbst in Radamés verliebt und versucht im Gespräch herauszufinden, ob er ihre Gefühle erwidert.

Der König tritt ein und empfängt einen Boten, der von dem Einfall äthiopischer Truppen unter Führung ihres Königs Amonasro berichtet. Nur Aida weiß, dass sie in Wirklichkeit Amonasros Tochter ist. Der König verkündet sogleich Radamès Ernennung zum Feldherren. Er und Ramfis stimmen die Anwesenden auf den Krieg ein. Aida bleibt allein zurück und ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, dass ihr geliebter Radamès als Sieger zurückkehrt und dem Wunsch, dass Äthiopien den Krieg gewinnt.

Zweites Bild: Im Tempel des Vulkan in Memphis

In einer feierlichen Zeremonie mit religiösen Tänzen überreicht Ramfis Radamès sein Schwert.

Zweiter Akt, Erstes Bild: Ein Saal in den Gemächern von Amneris

Das ägyptische Heer hat gesiegt. Amneris entlockt Aida ihr Liebesgeheimnis, indem sie ihr erzählt, Radamès sei in der Schlacht gefallen. Amneris erkennt in Aida ihre Rivalin und befiehlt ihr, sie als Sklavin zum anstehenden Siegesfest zu begleiten.

Zweites Bild: Eines der Stadttore von Theben

Der König von Ägypten empfängt vor den Toren Thebens feierlich Radamès und seine Truppen. Er befiehlt, die im Krieg gefangenen Äthiopier vorzuführen. Einer der Gefangenen ist Amonasro, der äthiopische König und Aidas Vater. Amonasro wie auch Radamès bitten um die Freilassung der Gefangenen. Der Oberpriester Ramfis und der König können sich diesen Bitten nicht mehr entziehen und lassen die Gefangenen frei. Nur Amonasro als Sprecher der Gefangenen und Aida sollen als Geiseln zurückbehalten werden. Als Lohn für seinen erfolgreichen Feldzug soll Radamès auf Wunsch des Königs dessen Tochter Amneris heiraten und nach dessen Tod seinen Thron erben.

Dritter Akt, Der Fluss Nil

Nacht am Nilufer. Im Hintergrund erhebt sich der Isistempel. Ramfis führt Amneris zum Tempel, in welchem sie in der Nacht vor ihrer Hochzeit zur Göttin Isis beten will. Hier wartet Aida auf Radamès. Ihr Vater erscheint und will sie wissen, welchen Weg die ägyptischen Truppen einschlagen würden, um in Äthiopien einzufallen. Der Vater erinnert mit ergreifenden Worten an die ferne Heimat, dennoch widersetzt sich ihm seine Tochter. Erst, als er mit Verstoß droht gibt sie schließlich nach. Radamès hofft nach erneutem Sieg gegen die wieder rebellierenden Äthiopier, den König um die Hand Aidas bitten zu können. Aida glaubt nicht daran und Radamès willigt in die gemeinsame Flucht ein. Als er ihr einen geheimen Weg zur Flucht beschreibt tritt Amonasro aus seinem Versteck hervor und gibt sich als König der Äthiopier zu erkennen.

Vierter Akt, Erstes Bild: Saal im Palast des Königs

Amneris ist zwischen Wut, Schmerz und Liebe hin- und hergerissen. Sie möchte Radamès retten beschwört ihn vergeblich, sich vor dem Gericht der Priester zu verteidigen, um sein Leben zu retten. Radamès aber sieht keinen Sinn mehr in einem Leben ohne Aida, die er von Amneris getötet glaubt. Sie verspricht Radamès das Leben, den Thron und ihre Liebe, wenn er auf Aida verzichte. Radamès ist aber zum Tode entschlossen und kehrt in sein unterirdisches Gefängnis zurück.

Zweites Bild: Unterirdischer Tempel des Vulkan 

Nachdem der Stein die Gruft verschlossen hat, vernimmt Radamès einen Seufzer, sieht einen Schatten und erkennt Aida, die sich bei Tagesanbruch in die Krypta geschlichen hat, um mit ihm, zum Schluss in seinen Armen, zu sterben.

La Traviata – Giuseppe Verdi

La traviata (italienisch für „Die vom Wege Abgekommene“)

ist eine Oper von Giuseppe Verdi. Das Libretto stammt von Francesco Maria Piave nach dem Roman „La dame aux camélias“ von Alexandre Dumas dem Jüngeren.

Die Oper wurde am 6. März 1853 im Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführt und fiel zunächst beim Publikum durch, bevor sie überarbeitet zu einer der erfolgreichsten Opern der Musikgeschichte wurde.

Wie zuvor in Rigoletto und Il trovatore stellte Verdi eine von der Gesellschaft geächtete und abgelehnte Person ins Zentrum des Geschehens. Eine Oper über eine Kurtisane, die noch dazu an Tuberkulose stirbt, war für die damalige Zeit eine unerhörte Neuerung.

Ort und Zeit der Handlung: Paris, Mitte des 19. Jhdts.

Handlung

Erster Akt, Salon im Haus Violettas

Im Oktober veranstaltet die Kurtisane Violetta Valéry in ihrem Salon eine Feier. Sie wird dem attraktiven Alfredo Germont, der weit aufmerksamer und aufrichtiger ist als ihr aktueller Begleiter, Baron Douphol, vorgestellt. Er stimmt ein temperamentvolles Trinklied auf die Liebe an. Als Violetta sich nach einem Hustenanfall ausruhen muss, nutzt Alfredo den Moment an ihrer Seite, um seine Liebe zu gestehen. Sie entmutigt ihn, weil sie nicht wisse, wie man liebe und mit starken Gefühlen umgeht.

Schließlich gibt sie ihm aber als Einladung eine Kamelie, die er ihr, sobald sie verblüht ist – das heißt am nächsten Tag – zurückbringen soll. Die Gäste verabschieden sich. Allein schwelgt auch sie in Gedanken an Liebkosungen Alfredos.

Zweiter Akt

Erstes Bild: Landhaus bei Paris, Salon im Erdgeschoss

Drei Monate später, im Januar, leben Violetta und Alfredo in einem Haus außerhalb von Paris. Alfredo findet heraus, dass Violetta heimlich ihre Besitztümer verkauft hat, um den Lebensstil der beiden finanzieren zu können. Dies beschämt ihn und er verschwindet nach Paris, um zu versuchen, Geld zu beschaffen.

Während seiner Abwesenheit erhält Violetta Besuch von Alfredos Vater, Giorgio Germont, der von der Aufrichtigkeit ihrer Hingabe beeindruckt ist, dennoch aber von ihr verlangt, das Liebesverhältnis zu beenden, um das Ansehen seiner Familie zu bewahren. Violetta, wissend, dass sie an Tuberkulose erkrankt ist und daran sterben wird, stimmt zu.

Alfredo kehrt heim und findet Violetta aufgewühlt einen Brief schreibend. Er ist erst beruhigt, als sie ihm erneut ihre Liebe gesteht. Sie geht, ein Bote kommt herein, berichtet Alfredo, dass Violetta mit der Kutsche davongefahren sei, und übergibt ihm einen Brief von ihr. Er glaubt zunächst, es gehe um das Geld. Als er jedoch liest, dass sie sich entschieden hat, zu ihrem alten Leben zurückzukehren, ist er verzweifelt.

Alfredos Vater kommt herein und bittet ihn, nach Hause zu kommen. Er weigert sich. Er findet eine Einladung zu einem Fest bei Flora Bervoix, der Freundin von Violetta. Nun weiß er, wo er Violetta finden kann.

Zweites Bild: Galerie im Palast Floras, Violetta besucht den Ball Florasan Douphols Seite.

Als Zigeunerinnen und Stierkämpfer verkleidete Gäste unterhalten sie die anderen mit Tanz und Gesang. Alfredo findet sich ebenfalls ein und beginnt beim Kartenspiel zu gewinnen. Dabei erzürnt er den Baron mit abfälligen Bemerkungen über Violetta..

Als die übrigen Gäste den Saal verlassen, um sich zu erfrischen, bittet Violetta Alfredo zu gehen. Alfredo erwidert, dass er nur zu tun, wenn sie mit ihm komme. Sie weigert sich. Als er sie zur Rede stellt, nennt sie als Beweggrund ein gegebenes Versprechen. Alfredo denkt, sie liebe Douphol.

Darauf ruft Alfredo die Gäste zurück in den Ballsaal. Er lässt sich von seiner Eifersucht hinreißen und wirft das gewonnene Geld auf Violetta, quasi als Entlohnung für ihre Liebesdienste. Violetta sinkt ohnmächtig zu Boden, die Gäste sind empört. Auch Alfredos Vater ist entsetzt und macht seinem bald reumütigen Sohn heftige Vorwürfe. Violetta trauert darüber, dass sie ihrem Geliebten nicht ihr Herz öffnen kann. Douphol fordert seinen Rivalen zum Duell.

Dritter Akt

Schlafzimmer Violettas

Im Februar hat sich Violettas Zustand stark verschlechtert. Sie ist bettlägerig, und der Arzt deutet an, dass sie nur noch wenige Stunden zu leben habe. Ein Brief des Giorgio Germont berichtet, dass der Baron im Duell verwundet worden sei und sich nun erhole. Alfredo musste ins Ausland gehen.

Der Vater, beschämt wegen seiner früheren Prinzipienreiterei und des Kummers, den er anderen verursacht hat, gesteht Alfredo die Wahrheit. Dieser will nun eilig zu seiner Geliebten zurückkehren. Violetta nimmt von ihrer Vergangenheit Abschied, wissend keine Zukunft erwarten zu dürfen. Durch das Fenster dringen fröhlicher Lärm und Gesang herein – die Pariser feiern Karneval.

Alfredo erscheint plötzlich. Er sinkt, um Verzeihung bittend, Violetta in die Arme. Für kurze Zeit vergisst sie ihre Krankheit und schließt sich seinen Plänen für eine glückliche Zukunft an. Sie will sich erheben, bricht aber in einem Hustenanfall zusammen und muss erkennen, dass sie nicht kräftig genug sei.

Vater Germont kommt und segnet ihre Liebe. Violetta schenkt Alfredo ein Medaillon mit ihrem Bild, das ihn ewig an sie erinnern soll. Er soll ein neues Glück suchen, und seine Braut solle es dann tragen, während Violetta im Himmel für beide beten werde. Alfredo bittet sie verzweifelt zu bleiben. Tatsächlich fühlt Violetta ihre alten Kräfte zurückkommen; sie erhebt sich – und fällt tot zu Boden.

Don Pasquale – Gaetano Donizetti

Don Pasquale ist eine Opera buffa in 3 Akten. Das Libretto stammt Giovanni Ruffini und Gaetano Donizetti, die Musik von Gaetano Donizetti.

Die Uraufführung war am 3. Januar 1843 im Pariser Théâtre-Italien.

Ort und Zeit der Handlung: Rom um 1840

Handlung

Erster Akt

1. Bild: Der reiche, geizige und schon etwas in die Jahre gekommene Junggeselle Don Pasquale will heiraten. Sein Neffe Ernesto liebt die junge aber mittellose Witwe Norina, soll aber eine reiche Dame heiraten. Als er sich weigert, fordert ihn sein Onkel auf, das Haus zu verlassen. Malatesta erscheint und erzählt, er habe eine geeignete Braut für ihn gefunden, nämlich Norina. Ernesto wurde aber noch nicht in Malatestas Pläne eingeweiht.

2. Bild: Beim Lesen eines Romans verfällt die kapriziöse Norina in Träumereien über eigene Liebesabenteuer. Malatesta erzählt ihr von seinem Plan: Sie soll, verkleidet als Unschuld vom Lande, Don Pasquale zum Schein heiraten und ihm dann als Biest das Leben zur Hölle machen.

Zweiter Akt

Ernesto nimmt emotional Abschied von Norina und macht sich auf den Weg in die weite Welt. Malatesta führt die verschleierte Norina herein. Don Pasquale ist von ihrer schönen Gestalt und Schüchternheit entzückt und will sie heiraten. Ein angeblicher Notar kommt mit einem Ehevertrag, Malatesta und der inzwischen in die Intrige eingeweihte Ernesto sind Zeugen. Kaum ist der Vertrag unterschrieben, flirtet Norina vor den Augen ihres „Ehemannes“ mit Ernesto. Sie verhöhnt Don Pasquale und droht ihm mit Ohrfeigen.

Dritter Akt

1.Bild: Diener bringen Unmengen an Luxus- und Modeartikeln. Norina erklärt Don Pasquale, sie wolle ins Theater gehen. Als er ihr das verbietet, ohrfeigt und verhöhnt sie ihn. Statt ins Theater zu gehen, trifft sie sich mit Ernesto im Garten. In seiner Not ruft Don Pasquale Doktor Malatesta. Der zeigt sich erbost über das Verhalten seiner „Schwester“. Beide wollen das junge Paar im Garten in flagranti erwischen.

2. Bild: Ernesto erwartet im Garten sehnsüchtig seine Geliebte. Beide versichern einander die Liebe. Malatesta erklärt dem verdutzten Don Pasquale, Ernesto sei gar nicht in „Sofronia“ verliebt, sondern wolle mit seiner Verlobten wieder in das Haus einziehen. Als „Sofronia“ sich entrüstet weigert, das Haus mit einer anderen Frau zu teilen, sieht Don Pasquale eine Möglichkeit, seine Frau loszuwerden und stimmt zu, verspricht Ernesto sogar eine Menge Geld. Da enthüllt ihm Malatesta „Sofronias“ wahre Identität. Don Pasquale steht zu seinen Versprechen, denn er versteht nun, dass ein alter Mann von jungen Frauen keine Liebe zu erwarten hat.

Carmen – Georges Bizet

Carmen ist eine Oper in vier Akten von Georges Bizet.

Das Libretto schrieben Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée. Obwohl formal eine Opéra-comique und auch als solche bezeichnet, war Carmen „ein revolutionärer Bruch“ mit dieser Operngattung. Eine realistische Milieuschilderung, Dramatik und schicksalhafte Tragik machten sie zu einem Vorläufer des Verismo.

Die Uraufführung fand am 3. März 1875 in der Opéra-Comique statt und wurde eher ablehnend aufgenommen. Bald darauf jedoch wurde Carmen zu einem der größten Welterfolge der Operngeschichte. Bizet war zu diesem Zeitpunkt aber bereits verstorben. Auch heute noch gehört Carmen zu den beliebtesten und meistaufgeführten Werken des Opernrepertoires.

Handlung

Erster Akt, ein Platz in Sevilla

Eine Wache des Militärs betrachtet gelangweilt eine vorüber gehende Menge. Micaëla tritt auf und erfährt auf Nachfrage, dass Don José erst mit der nächsten Wachablösung seinen Dienst beginnen werde. Die Einladung der Soldaten, ihnen bis dahin Gesellschaft zu leisten, negiert sie. Unter lebhafter Anteilnahme einer Horde von Gassenjungen marschiert die ablösende Wache auf. Moralès erzählt Don José von einem Mädchen, das nach ihm gefragt hat. Don José erkennt in der Beschreibung Micaëla, die als Waise im Hause seiner Mutter lebt.

Leutnant Zuniga fragt Don José über die wegen ihrer Attraktivität bekannten Arbeiterinnen in der nahen Zigarettenfabrik aus. Nach Ertönen der Pausenglocke der Fabrik strömen die Arbeiterinnen auf den Platz, von den Männern begehrlich beobachtet. Nach der Pause bleibt Don José zurück. Micaëla kommt zurück, um einen Brief und Kuss von Don Josés Mutter zu überbringen. José will der Sehnsucht nach Carmen trotzen und dem Willen seiner Mutter folgend, Micaëla heiraten.

Während eines Streits in der Fabrik verletzt Carmen eine Frau mit einem Messer. Als Carmen sich über das Verhör lustig macht, beauftragt Zuniga Don José, sie ins Gefängnis zu bringen.

Carmen überredet Don José, sie unterwegs fliehen zu lassen, und verspricht ihm als Dank eine heiße und wundervolle Nacht in der Schänke eines Freundes namens Lillas Pastia. Don José, der zwischen Begehren und Pflichtgefühl schwankt, löst schließlich ihre Fesseln, so dass sie entfliehen kann, wofür er aber arrestiert wird.

Zweiter Akt, Taverne des Lillas Pastia

Zigeunerinnen sitzen mit Zuniga und seinen Offizieren bei Tanz und Gesang in der Taverne, der um Carmen wirbt. Carmen erfährt von Zuniga, dass José einen Monat inhaftiert war, inzwischen jedoch wieder frei ist. Als der bekannte Stierkämpfer Escamillo die Schänke betritt, fällt sein Blick sofort auf Carmen. Galant versucht er sich ihr zu nähern, doch sie weist ihn zurück. Zwei Schmuggler, Dancaïro und Remendado, versuchen, die drei Zigeunerinnen Carmen, Frasquita und Mercédès für einen Diebeszug zu gewinnen. Carmen lehnt ab und wartet stattdessen verliebt auf José, der endlich kommt. Sofort tanzt und singt sie für ihn. Beim Ertönen des Zapfenstreichs, der José pflichtbewusst zum Appell ruft, wird er gleich von Carmen deswegen verspottet. José versichert Carmen erneut seine tiefempfundene Liebe. Ihr Angebot, das Schmugglerleben mit ihr zu teilen, schlägt er jedoch aus. Als er gehen will, tritt Zuniga herein, der eine starke Eifersucht in José auslöst. Es kommt zur Auseinandersetzung mit handgreiflichen Folgen. Carmen wirft sich dazwischen. Die Schmuggler und einige Zigeuner überwältigen den Leutnant und fesseln ihn. Nun ist Don José der Weg zurück versperrt, er muss mit der Bande in die Berge ziehen.

Dritter Akt, Lager der Schmuggler im Gebirge, die Felsenschlucht

Die Schmuggler wollen ihre Beute unbemerkt in die Stadt bringen. Carmen hat sich inzwischen von José abgewandt, der aber immer noch erfolglos versucht, sie zurückzugewinnen. Carmen, Mercédès und Frasquita befragen die Karten nach der Zukunft. Während diese ihren Freundinnen Glück verheißen, bedeuten sie für Carmen immer nur den Tod. Dancaïro und Remendado kehren von einem Erkundungsgang zurück. Die Frauen sollen die Zöllner mit ihren Verführungskünsten ablenken, damit die Männer einen Teil der Waren über die Grenze bringen können. Während die anderen sich auf den Weg in die Stadt machen, soll José, geplagt von Eifersucht, die restlichen Waren bewachen. Micaëla erscheint in der Felsenschlucht, die ihr Angst einflößt. Sie ist auf der Suche nach Don José. Als plötzlich Escamillo erscheint, versteckt sie sich. José trifft auf Escamillo, der von seiner Liebe zu Carmen berichtet, und gerät mit ihm in einen Kampf. Carmen hindert José daran, den Torero zu töten. Daraufhin lädt Escamillo sie und alle ihre Gefährten zu seinem nächsten Stierkampf in die Arena von Sevilla ein. Als die Schmuggler nach Sevilla aufbrechen wollen, wird Micaëla in ihrem Versteck entdeckt. José weigert sich zunächst, mit ihr zu seiner Mutter zurückzukehren, ändert aber seinen Entschluss,als er erfährt, dass seine Mutter im Sterben liegt. Düster prophezeit er Carmen ein baldiges Wiedersehen.

Vierter Akt, Platz in Sevilla vor der Stierkampf-Arena

Escamillo tritt mit großem Gefolge und Carmen an seiner Seite auf. Alle ziehen in die Arena ein. Nur Carmen bleibt mit José zurück, der ihr erfolglos Avancen macht. Sie will an ihrer Freiheit festhalten und sich keinen fremden Willen aufzwingen lassen. Zur Bekräftigung ihrer Absicht wirft sie ihm den Ring, den er ihr einst schenkte, vor die Füße, der sie in einem Anfall von Wut, ersticht. Verzweifelt bricht er über ihrer Leiche zusammen. Als die Menge die Arena verlässt und die tote Carmen mit José sieht, gesteht dieser, seine über alles Geliebte getötet zu haben, und verlangt seine Verhaftung.

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