Der Mozartautomat

Eine Nacht in Venedig – Johann Strauss ( Sohn)

Die komische Operette Eine Nacht in Venedig stammt aus der Feder von Johann Strauss (Sohn). Das Libretto wurde von Camillo Walzel und Richard Genée verfasst. Die Operette in drei Akten wurde am 3. Oktober 1883 im Neuen Friedrich – Wilhelmstädtischen Theater in Berlin uraufgeführt.

Sie ist eine Verkleidungs- und Verwechslungskomödie mit diversen Liebes-verwirrungen.

Ort und Zeit der Handlung: Venedig, Mitte des 18. Jahrhunderts

Unbestätigten Angaben folgend wurden Friedrich Zell und Richard Genée zwei Textbücher für neue Operetten zur Auswahl vorgelegt,  Eine Nacht in Venedig und Der Bettelstudent. Johann Strauss wählte das erste Buch, wodurch mit dem anderen die Karriere von Karl Millöcker ihren Anfang fand.

Weil Strauss’ Ehefrau ein Verhältnis mit Franz Steiner, dem damaligen Direktor des Theaters an der Wien, begonnen hatte, wollte Strauss die Operette nicht dort uraufführen lassen und nahm das Angebot aus Berlin an. Die Premiere in Berlin wurde zum Misserfolg. Für die Erstaufführung am Theater an der Wien wurde das Stück daher umgearbeitet und auf die vorhandene Melodie Ach wie so herrlich zu schauen, sind all’ die lieblichen Frauen von Genée getextet. Das Werk wurde so zu einer bejubelten Aufführung gebracht.

Die bekanntesten Musiknummern sind der Lagunenwalzer und das Gondellied.

Handlung

Erster Akt, Platz am Canal Grande

Herzog Guido von Urbino ist in Venedig als Frauenheld bekannt. Besonders während des Karnevals ist er darauf erpicht, seine Frau mit einer Schönen der Nacht zu betrügen. Deswegene hat er auch die Senatoren der Stadt mit ihren Gattinnen zu einem Maskenball eingeladen. Weil aber die Senatoren wissen, was der Lüstling im Schilde führt, haben sie beschlossen, ihre Frauen zu Hause zu lassen. Bartolomeo Delaqua geht sogar noch einen Schritt weiter: Er will seine Frau während des Balles im außerhalb der Stadt gelegenen Kloster unterbringen und die Zofe Ciboletta als Begleitung mitnehmen. Dieser Plan ist Herzog Guido zu Ohren gekommen. Gerade Barbara, deren Ruf als rassige Schönheit seine Begierde weckte, obwohl er sie noch nie gesehen hatte, sollte also nicht anwesend sein?

Caramello, Guidos Leibbarbier, der ihm schon aus peinlichen Situationen geholfen hat, erhält den Auftrag, Barbara Delaqua aufzuspüren und seinem Palazzo zuzuführen.

Die schöne Barbara wiederum verspürt überhaupt keine Lust, den Plänen ihres Mannes Folge zu leisten. Sie ist vielmehr ebenfalls darauf aus, sich während des Karnevals zu amüsieren. Sie wechselt die Kleider mit dem Fischermädchen Annina mit der sie eine alte Freundschaft verbindet. Barbara selbst hat nämlich einen Verehrer, von dem ihr Gatte nichts weiß. Es ist sein Neffe, der charmante Seeoffizier Enrico Piselli. Mit ihm will sie das Karnevalstreiben genießen.

Zweiter Akt, Prunksaal im Palazzo des Herzogs

Einer umgeleiteten Gondel dankend kommt eine maskierte Schöne im Palazzo an. Sofort bemerkt Caramello, einem Irrtum aufgesessen zu sein, denn das Mädchen in der Gondel ist nicht des Senators Gattin, sondern das Fischermädchen Annina, das er nur allzu gut kennt. Schließlich hat er ihr schon mehrere Male die Ehe versprochen, aber immer gekniffen, wenn es ernst zu werden drohte. Mit eifersüchtigen Blicken registriert er, dass seine Freundin in der Rolle der Senatorengattin eine glänzende Figur macht, und diese selbst kokettiert genüsslich mit ihrer Rolle. Auch der Herzog lässt sich täuschen und ist von der kessen Person aufs Höchste entzückt.

Als neue Gäste werden Senator Delaqua mit Gattin angemeldet. Der Herzog ist zunächst verwirrt, glaubt er doch, dass letztere schon längst da sei. Annina aber besänftigt ihn: sie selbst sei schon die richtige. Die Begleiterin des Herzogs sei nur die Zofe Ciboletta. Aber diese scheint Pfeffer im Blut zu haben. Gleich macht sie sich an den Herrn des Hauses ran. Ihre Absicht ist, bei ihm eine Stelle für ihren Liebhaber, den Makkaronikoch Pappacoda, zu ergattern. Dies wiederum passt Delaqua überhaupt nicht. Er hat sie schließlich nur deshalb mitgenommen, damit sie für ihn beim Herzog einen Verwalterposten erbitte.

Dritter Akt, Auf dem Markusplatz

Inzwischen hat die Festgesellschaft ihr Karnevalstreiben vom Palazzo auf den Markusplatz verlagert. Senator Delaqua staunt nicht schlecht, als er dort seine liebe Gattin am Arm seines Neffen Enrico Piselli flanieren sieht. Eigentlich sollte sie doch noch im Kloster sein! Empört stellt er sie zur Rede. Und wie zieht sich die elegante Dame aus dem Schlamassel? Sie gaukelt ihrem Gatten einfach vor, der Gondoliere habe sie gegen ihren Wunsch ans falsche Ziel gebracht, ja, er habe sie regelrecht entführen wollen. Der teure Enrico aber habe dies bemerkt und sie aus der fatalen Lage befreit. Deshalb müsse auch er Enrico dankbar sein.

Als Senator Delaqua nun seine echte Ehefrau dem Herzog präsentiert, ist dieser verblüfft; schließlich ist sie heute bereits die dritte Dame, die Barbara Delaqua sein soll. Aber wie dem auch sei, er hat an Annina einen solch großen Gefallen gefunden, dass er sie unbedingt auf Dauer in seiner Nähe haben möchte. Diese ist aber offenbar mit Caramello liiert, weshalb er diesen kurzerhand zu seinem Verwalter ernennt. Auf diese Weise wird Annina zwangsläufig im Palazzo auftauchen. Und wenn mal Caramello durch einen Auftrag von ihm verhindert ist, ….

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